Eintrag vom 01.10.2016
Nur 2mm dick und feiner als ein menschliches Haar ist die neue Linse, die vielleicht die Optik revolutionieren wird. Die neue Linse ist das neueste Beispiel der sogenannten Metamaterialien. Mit der Mini-Linse, deren Oberflächenstruktur einen Tausendstel-Millimeter groß sind, lassen sich Objekte in Nanogröße mit einem schärferen Fokus als der der besten Mikroskope am Markt betrachten. "Diese Technologie wird meiner Meinung nach ein Game-Changer" sagt Federico Capasso von der Harvard Universität. Capasso ist Verfasser des Berichts über die neue Linse, der
im Wissenschaftsjournal "Science" veröffentlicht wurde.
Die neue, revolutionäre Mini-Linse sieht deutlich anders aus als die Linsen aus Glas, die man von Digitelkameras oder Ferngläsern kennt. Die Mini-Linse besteht aus einer sehr dünnen Schicht Quartz, angeordnet in winzigen Säulen. Die Qualität der durch eine solche Metalinse erzeugten Bilder ist besser als eine brandneue Standardlinse. "Ich glaube es ist keine Übertreibung wenn ich sage, dass diese Linse potenziell revolutionär ist." sagt Federico Capasso.
Neben der deutlich höheren Qulität im Vergleich zu herkömmlichen Linsen ist es aber auch die Herstellung, die Capasso als revolutionär sieht. Herkömmliche Glaslinsen werden gegossen und geformt, während man die neue Metalinse in den gleichen Fabriken herstellen könnte, die heute Computer-Chips produzieren. Als möglichen Anwendungsbereich sieht Capasso zuallererst Smartphone-Kameras. Durch den hohen Bedarf könnten die Kosten der Massenproduktion gesenkt werden und so die Metalinsen auch kostengünstig für andere Zwecke, wie zum Beispiel Augenlaser, genutzt werden. Die Größe der Linsen sei skalierbar, so Capasso. Lediglich die Beschränkungen des Test-Equipments in Harvard ließen nicht mehr als eine 2mm-Linse zu.
Quelle: BBC News