Das menschliche Auge- ein wichtiges Sinnesorgan

Für Mensch und Tier stellen die Augen ein wichtiges Sinnesorgan zum Überleben dar. Durch seine Augen kann der Mensch verschiedene Entfernungen, Farben, Formen, Größen und Bewegungen erkennen. Bedingt durch die Evolution reagiert das menschliche Auge auf bestimmte physikalische Reize wie zum Beispiel elektromagnetische Strahlung (Licht) mit einer Wellenlänge von 350 bis 750 nm. Diese Reize wandelt unser Gehirn in die Empfindung von Licht und Farbe um.

Aufbau des menschlichen Auges

Die einzelnen Bestandteile der Augen näher erklärt

Der Augapfel (lat. bulbus oculi) ist kugelförmig und befindet sich, vor äußeren Eingriffen geschützt, in den Augenhöhlen. Er ist zum größten Teil mit einer transparenten, dickflüssige, gelartigen Substanz gefüllt (ca. 98 % Wasser). Weil die Flüssigkeit durchscheinend ist nennt man dies auch Glaskörper (lat. corpus vitreum).

Ein Großteil des Auges wird durch den Glaskörper ausgefüllt. Dieser sorgt dafür, dass Licht ohne Hindernisse von der Augenlinse (lat. lens crystallina) bis zur Netzhaut (Retina von lat. rete) gelangen können. Damit leistet der Glaskörper einen wichtigen Beitrag zum menschlichen Sehvermögen.

Im Inneren des Augapfels befinden sich verschiedene Schichten, die sogenannten Häute. Die äußerste Schicht nennt man Lederhaut und die innerste Schicht ist die sogenannte Netzhaut. Diese dient dem Schutz des Auges und bekommt durch den Augeninnendruck ihre Härte und Stabilität.

Sechs äußere Augenmuskeln beginnen an der Lederhaut und befähigen den Menschen zur Bewegung seiner Augen nach oben und unten, sowie links und rechts. Diese Augenmuskeln werden bewusst gesteuert. Im Gegensatz dazu kann man andere Muskeln, wie die Ziliarmuskeln (lat. musculus ciliaris) nicht bewusst steuern, da sie automatisch von unserem Körper bzw. durch äußere Einflüsse gesteuert werden. Diese Muskeln ermöglichen es unseren Augen auf verschiedenen Entfernungen scharf zu sehen, indem Sie die elastische Augenlinse verformen. Diesem Vorgang von der Anpassung an unterschiedliche Distanzen nennt man Akkommodation. Das Wort stammt aus dem Lateinischen von »accommodare« und wird übersetzt mit dem Wort „anpassen“.

Die Lederhaut des Auges hat im vorderen Bereich eine Öffnung, die sogenannte Hornhaut. Sie ermöglicht den klaren Blick in die Außenwelt und ist nach vorn gewölbt. Damit bildet die Hornhaut einen transparenten, äußeren Abschluss des menschlichen Auges. Sie besteht aus sechs verschiedenen Schichten. Die oberste, äußere Schicht ist das Epithel, die Innenseite der Hornhaut nennt man Endothel. Durch die Tränenflüssigkeit wird die Hornhaut dauerhaft feucht gehalten. Das einfallende Licht wird in der Hornhaut gesammelt und mittig gebrochen. Damit übernimmt die Hornhaut einen großen Teil der Lichtbrechung und ist ein wichtiger Bestandteil für ein korrektes Sehvermögen.

Die vordere Augenkammer (lat. camera anterior bulbi) befindet sich direkt hinter der Hornhaut. Eine weitere, wesentlich kleinere Kammer befindet sich hingegen zwischen der Iris und der Augenlinse. Dabei handelt es sich aufgrund der Position um die hintere Augenkammer (lat. camera posterior bulbi). Beide Kammern sind mit dem sogenannten Kammerwasser (lat. humor aquaeus), einer klaren Flüssigkeit gefüllt. 

Das menschliche Auge bekommt seine Besonderheit durch den farbigen Ring, der Iris, welche nach individuellen Anteil der Farbpigmente unterschiedliche Farben haben kann. Menschen mit helleren Augenfarben wie z. B. blau haben einen geringeren Melaninanteil als Menschen mit braunen Augen. Aufgrund der vielfältigen Farbigkeit wird die Iris auch als Regenbogenhaut bezeichnet. Die Iris liegt direkt vor der Augenlinse und verhindert das Eindringen von Licht in das Augeninnere. Ansonsten könnte das Licht neben der Pupille ungehindert in das Auge eindringen.

Die kreisrunde schwarze Öffnung innerhalb der Regenbogenhaut, nennt man Pupille. Durch diese Öffnung fallen die Lichtstrahlen in das Augeninnere. Je nach Lichteinfall verändert sie ihre Größe, welche durch zwei innere Augenmuskeln bestimmt wird. Bei viel Licht zieht sich der Muskel zusammen und die Pupille wird kleiner. Bei Dunkelheit gelangt weniger Licht ins Auge, dann sorgt der Augenmuskel für die Erweiterung der Pupille. 

Unsere körpereigene Augenlinse ist klar und kann ihre Brechkraft zur Bündelung der Lichtstrahlen anpassen. Dabei stellt sie sich von selbst (unbewusst) auf unterschiedliche Distanzen ein. Die Augenlinse hängt wie an gummiartigen Bändern, den Zonulafasern (lat. fibrae zonulares) die mit den Ziliarmuskeln verbunden sind. Diese Muskeln ziehen die Augenlinse in eine flache Form, wenn wir ein Objekt in der Ferne scharf sehen wollen. Betrachten wir Dinge in der Nähe, ziehen sich die Ziliarmuskeln zusammen und lockern damit die Zonularfasern. Dadurch geht die menschliche Augenlinse in eine kugelförmige Form zurück und Dinge in der Nähe sind scharf sichtbar. Mit dem Alter verringert sich die Elastizität der  Augenlinse zunehmend. Diese Verhärtung der Linse führt zu Alterssichtigkeit (Presbyopie), die durch einen Linsenaustausch mit Intraokularlinsen (IOL) problemlos korrigiert werden kann.

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